UNFORM – Koerper und KI
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| 2024-11
Die Ästhetik von KI-generierten Bilder bringt, bei unregulierten Modellen, vereinzelt verstörende oder entfremdete Körperdarstellungen hervor, die unsere Wahrnehmung von Normalität infrage stellen. Diese neuen Bilder können sowohl Klischees und stereotype Körperbilder spiegeln als auch verformen oder zersplittern. Der Bruch solcher Konventionen eröffnet kritische Fragen zur visuellen Macht von KI und zur kulturellen und ästhetischen Bedeutung von Körperbildern.
Die Reihe zu UNFORM beschäftigt sich mit diesen Zerrbildern, deren Wirkung, gezielter Produktion und Manipulation. Folgend eine kleine Recheche dazu:
Uncanny Valley und die Ästhetik der Unheimlichkeit
Der „Uncanny Valley“-Effekt beschreibt das Gefühl des Unbehagens, wenn eine Darstellung fast, aber nicht ganz realistisch wirkt. In KI-generierten Bildern, die stereotype Körperformen unnatürlich verzerren oder „perfekte“ Schönheitsideale überhöhen, wird dieser Effekt oft verstärkt. Theoretiker wie Sigmund Freud und später Julia Kristeva haben das Unheimliche als etwas betrachtet, das uns an das Verdrängte, Fremde oder Tabuisierte erinnert. Die KI spielt hier wie ein Spiegel, der die Verzerrungen unserer Schönheitsideale und kulturellen Körpernormen überzeichnet darstellt.
Queer Theory und Anti-Normativität
Die Arbeiten von Künstler wie Zach Blas und Sidsel Meineche Hansen thematisieren die Queerness und die Befreiung von Körpernormen durch digitale Medien und KI. Sie hinterfragen, wie Technologie bestehende Schönheitsideale verstärkt oder kritisiert und wie wir Körper-Identitäten jenseits normativer, oft auch heteronormativer Standards denken können. Diese Künstler
nutzen digitale Verzerrung, um Stereotypen und festgelegte Geschlechterbilder zu destabilisieren und so alternative, spekulative Körperkonzepte zu schaffen.
Surrealismus und groteske Körperbilder
Künstler wie Francis Bacon oder, in der digitalen Ära, Jake Elwes und Kris Lemsalu verwenden groteske und surreale Ästhetiken, um den Körper als etwas Unkontrollierbares und Chaotisches zu zeigen. In der Arbeit von Jake Elwes beispielsweise wird KI genutzt, um stereotypisierte Gender-Performances zu hinterfragen, indem körperliche Stereotype dekonstruiert und in groteske Formen verwandelt werden. Elwes’ Projekt „The Zizi Show“ zeigt z.B. Drag-Performances, die durch KI-Modelle generiert werden, was zeigt, wie Technologie traditionelle Geschlechtergrenzen herausfordern kann.
Gestaltung surreale Koerper und Posen
Uebliche KI Modelle produzieren von Haus aus Abbildungen von menschlicher Anatomie, wie wir sie vorherrschend in Katalogen oder sozialen Medien wiederfinden. Oft jung, attraktiv, weiblich konotieret, mit Anleihen aus Manga und Pornographie. Die Wahl der Trainingsdaten ist hier ganz klar zu benennen. Mit einfachen Methoden, wie der Verwendung von Vorzeichnungen und img2img Diffusion oder die Verwendung von ControlNet Modulen, lassen sich die stereotypen Renderings weit praeziser steuern als mit einfachem Prompting. Die folgende Reihe zeigt Renderings basiert auf 3D Modellen, die als Blaupause fuer eine Pose verwendet werden um surreal Koerperlichkeit zu erzeugen.
Gestaltung hybrider Koerperskulpturen
Abseits der skeletbasierten Gestaltung lassen sich durch handgezeichnete TiefenMaps surreale Koerperteile oder andere hybride Formen des menschlichen Koerpers erzeugen.
Hyper-Koerper – Diskriminierung oder Spielraum?
Diese Frage bringt die spannende und kontroverse Spannung zwischen potenzieller Emanzipation und problematischer Entfremdung durch KI-basierte Körperbilder auf den Punkt. Die Möglichkeiten, den menschlichen Körper mit KI neu zu erfinden, können sowohl als Chance für Inklusion und Ausdruck als auch als Gefahr für Selbstentfremdung und Diskriminierung gesehen werden. Hier eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, die durch kulturelle, künstlerische und philosophische Perspektiven untermauert wird:
Die Ästhetik von KI-generierten Bilder bringt, bei unregulierten Modellen, vereinzelt verstörende oder entfremdete Körperdarstellungen hervor, die unsere Wahrnehmung von Normalität infrage stellen. Diese neuen Bilder können sowohl Klischees und stereotype Körperbilder spiegeln als auch verformen oder zersplittern. Der Bruch solcher Konventionen eröffnet kritische Fragen zur visuellen Macht von KI und zur kulturellen und ästhetischen Bedeutung von Körperbildern.
Die Reihe zu UNFORM beschäftigt sich mit diesen Zerrbildern, deren Wirkung, gezielter Produktion und Manipulation. Folgend eine kleine Recheche dazu:
Uncanny Valley und die Ästhetik der Unheimlichkeit
Der „Uncanny Valley“-Effekt beschreibt das Gefühl des Unbehagens, wenn eine Darstellung fast, aber nicht ganz realistisch wirkt. In KI-generierten Bildern, die stereotype Körperformen unnatürlich verzerren oder „perfekte“ Schönheitsideale überhöhen, wird dieser Effekt oft verstärkt. Theoretiker wie Sigmund Freud und später Julia Kristeva haben das Unheimliche als etwas betrachtet, das uns an das Verdrängte, Fremde oder Tabuisierte erinnert. Die KI spielt hier wie ein Spiegel, der die Verzerrungen unserer Schönheitsideale und kulturellen Körpernormen überzeichnet darstellt.
Queer Theory und Anti-Normativität
Die Arbeiten von Künstler wie Zach Blas und Sidsel Meineche Hansen thematisieren die Queerness und die Befreiung von Körpernormen durch digitale Medien und KI. Sie hinterfragen, wie Technologie bestehende Schönheitsideale verstärkt oder kritisiert und wie wir Körper-Identitäten jenseits normativer, oft auch heteronormativer Standards denken können. Diese Künstler
nutzen digitale Verzerrung, um Stereotypen und festgelegte Geschlechterbilder zu destabilisieren und so alternative, spekulative Körperkonzepte zu schaffen.
Surrealismus und groteske Körperbilder
Künstler wie Francis Bacon oder, in der digitalen Ära, Jake Elwes und Kris Lemsalu verwenden groteske und surreale Ästhetiken, um den Körper als etwas Unkontrollierbares und Chaotisches zu zeigen. In der Arbeit von Jake Elwes beispielsweise wird KI genutzt, um stereotypisierte Gender-Performances zu hinterfragen, indem körperliche Stereotype dekonstruiert und in groteske Formen verwandelt werden. Elwes’ Projekt „The Zizi Show“ zeigt z.B. Drag-Performances, die durch KI-Modelle generiert werden, was zeigt, wie Technologie traditionelle Geschlechtergrenzen herausfordern kann.
Gestaltung surreale Koerper und Posen
Uebliche KI Modelle produzieren von Haus aus Abbildungen von menschlicher Anatomie, wie wir sie vorherrschend in Katalogen oder sozialen Medien wiederfinden. Oft jung, attraktiv, weiblich konotieret, mit Anleihen aus Manga und Pornographie. Die Wahl der Trainingsdaten ist hier ganz klar zu benennen. Mit einfachen Methoden, wie der Verwendung von Vorzeichnungen und img2img Diffusion oder die Verwendung von ControlNet Modulen, lassen sich die stereotypen Renderings weit praeziser steuern als mit einfachem Prompting. Die folgende Reihe zeigt Renderings basiert auf 3D Modellen, die als Blaupause fuer eine Pose verwendet werden um surreal Koerperlichkeit zu erzeugen.
Gestaltung hybrider Koerperskulpturen
Abseits der skeletbasierten Gestaltung lassen sich durch handgezeichnete TiefenMaps surreale Koerperteile oder andere hybride Formen des menschlichen Koerpers erzeugen.
Hyper-Koerper – Diskriminierung oder Spielraum?
Diese Frage bringt die spannende und kontroverse Spannung zwischen potenzieller Emanzipation und problematischer Entfremdung durch KI-basierte Körperbilder auf den Punkt. Die Möglichkeiten, den menschlichen Körper mit KI neu zu erfinden, können sowohl als Chance für Inklusion und Ausdruck als auch als Gefahr für Selbstentfremdung und Diskriminierung gesehen werden. Hier eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, die durch kulturelle, künstlerische und philosophische Perspektiven untermauert wird: