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EQUILIBRIUM

atrist in the tent talk - finishing installation after seven day performacne

atrist in the tent talk – finishing installation after seven day performacne

Sämtliche, uns bekannte Materie wird geformt und beeinflusst durch sichtbare und unsichtbare Kräfte. Diese vier Grundkräfte (schwache und starke Wechselwirkung, Elektromagnetismus und Gravitation) tragen unsere Welt und unser empfundenes Gefüge aus Ordnung und Chaos. Die Manifestationen können wir überall erkennen: Ob in Schwingungen, Wellen, Strömungen oder Turbulenzen. Alle Formen und Prozesse, die uns umgeben sind maßgeblich davon beeinflusst – von der Art und Weise wie ein Fluss fließt bis hin dazu wie aus unseren neuronalen Verbindungen Gedanken entstehen. Wie lesen wir die Welt dieser Kräfte, die wir mit mathematischen Prinzipien wie dem goldenen Schnitt oder der Fibonacci Reihe beschreiben können?

in the beginning of the performance

in the beginning of the performance

the drawing process/performance

the drawing process/performance

brushpen loaded with china ink on wall

brushpen loaded with china ink on wall

the drawing process and the living in the artspace for seven days

the drawing process and the living in the artspace for seven days

the seven day drawing performance

Die Arbeit Equilibrium entstand im Rahmen einer siebentägigen Zeichenperformance im Raum für Drastische Maßnahmen in Berlin im Januar 2017. Der Künstler arbeitete und lebte während der gesamten Zeit, abgesehen von festen Pausenzeiten, ausschliesslich im Kunstraum. Die Galerieräume sind zu jeder Tageszeit von Außen einsehbar und damit einer teilweisen Öffentlichkeit ausgeliefert, die der Künstler mit der scherzhaften Bezeichnung des „Artbiwak“ verschlüsselte. Besucher durften während der Performance beobachten, aber auch den Raum betreten und ins Gespräch kommen um damit den Entstehungsprozeß maßgeblich zu beeinflussen.

finished walls I

finished walls I

finished walls II

finished walls II

exhibition room after seven day eqilibrium drawing performance

exhibition room after seven day eqilibrium drawing performance (click to enlarge)

artist in the tent talk

Den Abschluss der Zeichenperformance umrahmte die zweistündige Installation „The Artist in the Tent Talk“. Das Zelt in dem der Künstler im Kunstraum übernachtete diente hier als Raum im Raum. Besucher konnten den Künstler Fragen zur Arbeit stellen oder bei einem Getränk verharren ohne die Arbeit selbst sehen zu können.

The Artist in the Tent Talk - two hour finishing installation

The Artist in the Tent Talk – two hour finishing installation – photo by Ana Baumgart

The Artist in the Tent Talk - in the tent

The Artist in the Tent Talk – in the tent – photo by Ana Baumgart

sound performance by Fritz Brückner

Die EquilibriumPerformance wurde von einer öffentlichen Soundperformance von Fritz Brückner eröffnet und beendet. Die eigens für die Ausstellung entwickelten Musikstücke greifen die Methodik der Zeichenmethode des Künstlers auf, die von Wiederholungen und Regelwerken geprägt. Brückner verwendet dafür Werkzeuge wie Looper, Oktaver, Gate-, Hall- und Reverbeffekte und weitere Tonmodulationstechnologie um aus dem Spektrum des Solofagott eine oberton- und texturreiche Klangwelt zu erzeugen.

Fritz Brückner playing - loop and effect modules - photo by Ana Baumgart

Fritz Brückner playing – loop and effect modules – photo by Ana Baumgart

40 minute sound performance - photo by Ana Baumgart

40 minute sound performance – photo by Ana Baumgart

Fritz Brückner playing bassoon @ the equilibrium exhibition - photo by Ana Baumgart

Fritz Brückner playing bassoon @ the equilibrium exhibition – photo by Ana Baumgart

the iterative drawing method

An Equilibrium can be a physical, chemical, or social science equilibria – a system in which in which all competing influences are balanced.

Die Arbeit Equilibrium möchte – mit den Mitteln der Zeichnung – eine Darstellung dieser universellen Form der Balance erforschen.

Den Kern der siebentägigen Performance bildet der Zeichenprozess, der auf Körperlichkeit, erlerntem Form- und Ästhetikempfinden im Raum stattfindet. Der zeichnende Körper wird im Laufe der Performance nach einem veränderlichen Regelwerk zeichnen. Der zeichnende Körper wird ausgehend von einem festen Satz an Zeichenregeln eine umfassende algorithmische Beschreibung der Zeichentätigkeit entwickeln, die als Anweisungskette oder sequentielle Beschreibung der Zeichnung selbst verstanden werden kann. Die Bestimmung von Rhythmus, Mengen- und Größenverhältnissen, Abständen und kompositorischen Entscheidungen haben dabei vor allem Bedeutung.

Diese Zeichenmethode basiert auf einem iterativen Model – einer Methode die auf der stetigen, leicht modifizierten Wiederholung derselben Geste beruht, welche durch spezifische Bedingungen miteinander vernetzt sind. Diese Zeichenmethode ist das Grundelement der generativen Gestaltung. Der zeichnende Körper übernimmt die Rolle des programmierten Agenten und arbeitet nach dessen Regelwerk. Während die Maschine streng nach diesem Regelwerk operiert, ist die Ausführung durch den Menschen stets durch fehlerhafte Ausführung, aber vor allem durch Improvisation geprägt. Die strengen Regeln eines Algorithmus, die für das Funktionieren einer Maschine notwendig sind, bieten für den Menschen einen Regelrahmen innerhalb dessen sich frei bewegt werden kann. In beiden Fällen führen jedoch die kleinsten Änderungen in Regelsatz oder Ausführung zu deutlich sichtbaren Morphologien.

Wenn wir von der Existenz eines umfassenden Equilibrium der Kräfte ausgehen, so ist jede Handlung die wir tätigen davon durchzogen. Die Arbeit Equilibrium stellt den Versuch dar, diesen Einfluss durch die iterative Zeichenmethode abzubilden.

visual research

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm

- brushpen ink sketch -  297 x 210 mm

– brushpen ink sketch – 297 x 210 mm


zuletzt geändert: 2024-05