TurboFlip’s Design Fiktion Cypher 👁 273 | | 2025-01

Als Designer:innen und Künstler:innen stehen wir heute vor großen Herausforderungen: Die Klimakrise, wachsende soziale Ungerechtigkeit und Angriffe auf demokratische Strukturen fordern uns heraus, nicht nur gestalterisch, sondern auch ethisch und gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie wir generative KI nutzen wollen – ein Werkzeug, das sowohl Brandbeschleuniger als auch Teil des Lösungsweges ist.

Die Designfiktion, eine Praxis, die Fiktion und Gestaltung verbindet, bietet hier einen inspirierenden Ansatz: Sie erkundet mögliche Zukünfte, indem sie spekulative und oft provokative Szenarien oder Artefakte entwirft. Diese regen zur kritischen Auseinandersetzung an und eröffnen neue Blickwinkel auf gesellschaftliche, technologische und ethische Fragen.

In meiner Lehre an der Hochschule Mainz untersuche ich aktuell, wie generative KI nicht nur als praktisches Werkzeug unsere gestalterischen Möglichkeiten erweitert, sondern auch als Sparringspartner im kreativen Prozess fungieren kann. Sie fordert uns heraus, über das rein Ästhetische hinauszudenken und interdisziplinäre Lösungsansätze zu entwickeln.

Darüber hinaus kann generative KI als kritisches Korrektiv eingesetzt werden – sowohl individuell als auch kollektiv. Sie hilft uns nicht nur, Antworten zu finden, sondern vor allem, die richtigen Fragen zu stellen. Es geht dabei nicht darum, KI als bloßes Werkzeug zu betrachten, das uns bedingungslos dient. Vielmehr soll sie an relevanten Punkten widersprechen, uns provozieren und so neue Perspektiven eröffnen. Diese kritische Auseinandersetzung ermöglicht es uns, eine zeitgemäße Haltung als Kreative zu entwickeln und unsere Rolle in einer komplexen Welt verantwortungsvoll einzunehmen.

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