05 | 2025
When I’m Gone
When I’m Gone ist eine künstlerische Porträtserie über Menschen, die sich mit dem Tod als etwas Gestaltbares auseinandersetzen. Im Zentrum steht nicht das Sterben selbst, sondern die Frage: Was wünsche ich mir, was passiert, nachdem ich gestorben bin? Die Arbeit bringt individuelle Jenseitsvorstellungen zum Ausdruck – durch textile Materialien, Rituale und Bilder. Es entstehen Porträts, die nicht nur das Äußere zeigen, sondern eine Innenwelt, in der Tod, Erinnerung und Hoffnung miteinander verwoben sind. Diese Portraits sind begleitet von eigens komponierten Songs, die eng mit der persönlichen Geschichte verwoben sind.
„I am Coming Home“
Porträt: Der Mann, der sein Jenseits stickt
Er sitzt oft stundenlang an einem Tisch, das Licht schräg auf den Stoff fallend, die Nadel in der Hand, wie ein Taktstock in einem sehr leisen Konzert. Seine Tapiserien wachsen langsam, mit jedem Stich ein Moment, ein Gedanke, eine Erinnerung.
Er glaubt daran, dass er nach seinem Tod alles noch einmal erleben wird – nicht wie in einem Film, sondern körperlich, sinnlich, als würde er in die Essenz jeder Erinnerung eintauchen. Um sich darauf vorzubereiten, stickt er Szenen seines Lebens: Kindheitstage, Begegnungen, Abschiede, das Geräusch von Regen auf Blechdächern, das Gefühl von Hitze auf der Haut, die Farbe eines bestimmten Nachmittags.
Seine Werke sind farbenfroh, überbordend, manchmal wild. Masken, Ornamente, dichte Muster, Stoffe, die miteinander sprechen. Die textile Arbeit ist für ihn keine Handarbeit im klassischen Sinne – es ist ein Erinnerungsorgan, ein Tagebuch für das Danach.
Er sagt, das Sticken sei wie ein Gespräch mit der Zeit. Dass jeder Faden, der sich durch den Stoff zieht, ihn vorbereitet auf das große Wiedersehen – mit sich selbst, mit allem, was war. Nicht als Flucht vor dem Tod, sondern als Einladung an ihn.
[verse]
If we look close enough
on an elemental level,
are all made from stars,
from all the same material.
[chorus]
But I am not gone.
i am coming home.
I’m not gone.
i’m coming home.
[verse]
A glowing frizzeling whirl of a sandy cloud
that ultimately shimmers
with our simple existence
to just dissapear in darkness.
[chorus]
But I am not gone.
i am coming home.
I’m not gone.
i’m coming home
zuletzt geändert: 2025-05