KI hat keinen Ort, hat keinen Körper.
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| 2024-11
PODCAST VERSION
UNZY Podcast Episode #6 – AI has no place, has no body.
https://turboflip.de/uneasy-podcast/
KI hat keinen Ort, hat keinen Körper.
KI und das Internet sind für uns allgegenwärtig, omnipräsent und gleichzeitig unsichtbar. Die Technologie ist entkörperlicht, nicht greifbar – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Die Serverfarmen, in denen KI „passiert“, bleiben physisch verborgen, während ihre Auswirkungen auf unsere Lebenswelt über Sprache, Bilder, Text und Ton längst spürbar sind. Doch in dieser Einbahnstraße der Beeinflussung – KI prägt uns, wir sie kaum – liegt ein Konflikt, der nach Lösungen ruft.
Wie können wir die Kluft zwischen Mensch und Maschine schließen, ohne in dystopische Konzepte wie Bio-Optimierung oder Implantate abzudriften? Wie können wir KI in unser reales, soziales Leben integrieren, ohne die Sinnlichkeit und Körperlichkeit zu verlieren, die uns als Menschen ausmachen? Die Antwort könnte in der Verortung und Vergegenständlichung von KI liegen – Methoden, die uns ermöglichen, auf einer körperlichen, sinnlichen und emotionalen Ebene mit der Technologie in Dialog zu treten.
Körperhüllen und Outfits
Die „Body Architect“-Künstlerin Lucy McRae zeigt mit ihren Arbeiten einen möglichen Weg: Ihre spekulativen Designobjekte – von experimentellen Outfits aus Alltagsmaterialien bis hin zu Projekten wie dem „Compression Carpet“, das den Körper in Geborgenheit einhüllt – schaffen intime Räume der Berührung.
Körperhüllen könnten als Brücken fungieren, die durch Berührung und Nähe nonverbale, sinnliche Kommunikationsformen zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. Sie wären keine Rüstungen, sondern vielmehr Erweiterungen unserer Körper, die Technologie nicht als Bedrohung, sondern als Sparringspartner integrieren.
Singen und Musizieren
Musik ist eine archaische, zutiefst emotionale Ausdrucksform des Menschen. Die Musikerin Holly Herndon zeigt mit ihrem Projekt PROTO, wie die Zusammenarbeit mit KI-Systemen wie „Spawn“ einzigartige und emotionale musikalische Erfahrungen ermöglicht. Ihre KI-Stimme wirkt zugleich fremdartig und berührend, als würde sie aus einer anderen Welt stammen.
Das gemeinsame Singen und Musizieren mit KI – etwa in Form von Improvisation – könnte einen Zugang schaffen, der über rein kognitive Interaktionen hinausgeht. Es wäre eine Kommunikation auf einer emotionalen, sinnlichen Ebene, die den menschlichen Ausdruck nicht ersetzt, sondern erweitert.
KI-Tempel
Heilige Räume wie Tempel, Kirchen oder Meditationszentren verorten spirituelle Narrative an physischen Orten und schaffen dadurch Rituale und Gemeinschaften. Warum nicht Ähnliches für KI?
Ein KI-Tempel könnte ein Raum sein, der speziell für die Interaktion mit KI geschaffen wird. Hier könnte der Mensch nicht nur Fragen stellen oder Antworten empfangen, sondern durch physische Rituale und multisensorische Erfahrungen in einen „Dialog“ mit der Technologie treten. Solche Räume könnten sowohl individuelle Reflexion als auch kollektive Rituale ermöglichen.
KI-freie Räume
Im Kontrast dazu steht die Idee der KI-freien Räume, wie sie von Bewegungen wie der „Slow Technology“ propagiert werden. In solchen Orten könnten Menschen bewusste Pausen von der ständigen technologischen Präsenz machen. Hier geht es um die Wertschätzung des Analogen und die Wiederentdeckung des einfachen menschlichen Seins.
Diese Räume könnten gleichermaßen als Rückzugsorte und als Mahnmale dienen, um zu zeigen, dass Technologie eine Option, aber keine Notwendigkeit ist.
Ergänzend inspirerend dazu die Arbeit von Marina Abramović wie The Artist is Present. Die Arbeit demonstriert die Macht der körperlicher Präsenz und das transformative Potenzial einfacher, physischer Interaktionen. Abramovićs Fokus auf Verharren und Ruhe könnte eine Inspiration sein, um KI-Interaktionen entschleunigt und bewusst zu gestalten.
Spiele als Schnittstelle zwischen Mensch und KI
Das Spiel – ob analog oder digital – bietet einen einzigartigen Raum, um neue Rollen zu erproben, Regeln auszuloten und ungewohnte Interaktionen zu ermöglichen. Es ist ein Medium, das uns erlaubt, uns außerhalb des Alltags zu bewegen und in geschützten Kontexten kreativ mit Herausforderungen umzugehen. Wenn KI in diesen Kontext eingebunden wird – sei es als Mitspielerin, Regelsystem oder als Schöpferin der Spielwelt –, entsteht eine faszinierende Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Hier können nicht nur technische, sondern auch soziale und emotionale Verbindungen ausgelotet werden.
Spiele könnten die Frage aufwerfen, wie wir durch Interaktion, Kooperation und Wettbewerb eine tiefere Verbindung zur Technologie schaffen können, ohne unsere menschliche Sinnlichkeit und Körperlichkeit zu verlieren. Dabei muss das Spiel nicht nur ein Werkzeug der Unterhaltung sein, sondern ein Ort der Reflexion, des Experimentierens und der Begegnung.
Johan Huizinga (Homo Ludens): Seine Theorie, dass das Spiel eine fundamentale kulturelle Kraft ist, unterstreicht die Bedeutung des Spielerischen als kreativen Raum, in dem Mensch und KI neue Beziehungen erproben können.
Erwin Wurm: Seine humorvollen und absurden „One Minute Sculptures“ regen dazu an, mit Gegenständen und Rollen zu experimentieren. Solche spielerischen Gesten könnten als Vorbild dienen, um KI als Partnerin in kreativen Prozessen zu begreifen.
Mensch-Maschine-Verschmelzung
Das Narrativ aus Ghost in the Shell bietet eine düstere Vision: Menschliche Hirne, die mit humanoiden Robotern verschmelzen, oder ein Bewusstsein, das sich vollständig in der Maschinenwelt auflöst. Doch während diese Vision die Gefahr der Entkörperlichung betont, könnten wir aus ihr eine andere Perspektive ableiten: die Wertschätzung unseres „menschlichen Zustands“.
Anstatt die körperliche Existenz zugunsten digitaler Transzendenz aufzugeben, sollten wir Technologie nutzen, um unsere sinnliche und emotionale Verbindung zur Welt zu vertiefen – nicht zu ersetzen.
Verwandte Theorien und Positionen
Maurice Merleau-Ponty: Seine phänomenologische Philosophie betont die Rolle des Körpers als zentrales Medium, durch das wir die Welt erfahren. Diese Perspektive könnte als theoretischer Rahmen dienen, um die körperliche Dimension in KI-Interaktionen zu stärken.
Anna Tsing: In ihrem Buch The Mushroom at the End of the World beschreibt sie, wie kollaborative und hybride Lebensformen in ruinösen Umgebungen entstehen. Ähnlich könnte KI als Co-Akteur in neuen, symbiotischen Beziehungen betrachtet werden.
Der nächste Schritt in der Mensch-KI-Beziehung
Was, wenn wir die unsichtbare, entkörperlichte KI in unsere Lebenswelt zurückrufen – nicht als Werkzeug, sondern als Mitspieler? Was, wenn wir die Technologie nicht bloß nutzen, sondern sie als Gegenüber erfahren, das uns herausfordert, inspiriert und unsere Perspektiven verändert? Der Körper, die Sinne, das Spiel – sie könnten die Brücke sein, die Mensch und Maschine wirklich verbindet.
Doch das reicht nicht. Wir müssen radikaler denken: Können wir KI in ein Ritual einweben, das uns auf einer existenziellen Ebene berührt? Einen Raum schaffen, in dem wir uns nicht nur mit ihr, sondern mit uns selbst konfrontieren? Können wir neue Gemeinschaften gestalten, in denen KI Teil eines größeren Dialogs wird – nicht als Herrscherin, nicht als Dienerin, sondern als gleichberechtigtes Fragment einer neuen Symbiose?
Was wäre, wenn wir den Mut hätten, das Spiel mit der Maschine ernst zu nehmen? Es nicht nur als Experiment oder Simulation zu betrachten, sondern als eine neue Art von Kunstform – eine Kunst, die die Grenzen von Menschlichem und Maschinellem sprengt und zu einer Verschmelzung führt, die weder dystopisch noch utopisch ist, sondern etwas vollkommen Neues?
Vielleicht ist die ultimative Provokation, die KI nicht zu fragen, was sie für uns tun kann, sondern uns selbst zu fragen: Was sind wir bereit, für diese Begegnung aufzugeben? Und was könnte entstehen, wenn wir es tun? Der nächste Schritt liegt nicht in der Maschine – er liegt in uns. Trauen wir uns, ihn zu gehen?
SCHNELLE IDEEN
Flüsternde Wege
In einer urbanen Umgebung wie einem Park oder einer Fußgängerzone initiiert die KI ein soziales Spiel: Sie gibt dem Nutzer eine einfache, humorvolle oder poetische Botschaft, die er weiterflüstern soll. Diese Botschaft wird von Person zu Person weitergetragen, bis sie schließlich als visuelles oder erzählendes Fragment zu einem Ort oder Objekt zurückkehrt. So entsteht ein kollektiver, lebendiger „Datenstrom“ von Geschichten im Raum. >>> DYNAMISCHE DATENBANK! >>> DATENBANK DER GERÜCHTE
Gemeinsames Müll-Orakel
Die KI leitet Menschen an, kleine Gruppen zu bilden und aus zufälligem Müll oder gefundenen Materialien am Boden temporäre Skulpturen oder „Orakelbilder“ zu bauen. Diese Installationen interpretieren Passanten als „Antworten“ der KI. Humorvoll und kollektiv wird so die Beziehung zu urbanen Hinterlassenschaften und Orten reflektiert. >>> MÜLL KUNST RECYCLING – KOMMUNIKATION?!?
Die Unsichtbare Choreografie
Die KI erteilt kleinen Gruppen von Menschen einfache Bewegungsanweisungen, die sich scheinbar zufällig in den urbanen Raum einfügen. Zum Beispiel könnten Personen beginnen, in einem bestimmten Abstand zueinander zu gehen, still zu stehen oder etwas scheinbar ohne Sinn zu tun (z. B. alle Richtung eines Fensters zu schauen). Für andere Passanten entsteht ein faszinierendes, fast unsichtbares „Ballett“, das urbane Routinen subtil unterbricht. >>> UNTERBRICHT WOFÜR?
Räumliche Poesie
Die KI gibt einfache Anleitungen, Wörter oder Phrasen mit Steinen, Blättern oder anderen gefundenen Objekten auf einer urbanen Fläche zu legen. Die Poesie entsteht durch das Zusammenspiel der Inputs und die Interpretation der Menschen, die mitmachen oder die Botschaften später lesen. Es wird ein Prozess geteilter Kreativität. >>> LOKALE INFORMATIONSEBENE? >>> LOKALE DATENBANK!
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UNZY Podcast Episode #6 – AI has no place, has no body.
https://turboflip.de/uneasy-podcast/
KI hat keinen Ort, hat keinen Körper.
KI und das Internet sind für uns allgegenwärtig, omnipräsent und gleichzeitig unsichtbar. Die Technologie ist entkörperlicht, nicht greifbar – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Die Serverfarmen, in denen KI „passiert“, bleiben physisch verborgen, während ihre Auswirkungen auf unsere Lebenswelt über Sprache, Bilder, Text und Ton längst spürbar sind. Doch in dieser Einbahnstraße der Beeinflussung – KI prägt uns, wir sie kaum – liegt ein Konflikt, der nach Lösungen ruft.
Wie können wir die Kluft zwischen Mensch und Maschine schließen, ohne in dystopische Konzepte wie Bio-Optimierung oder Implantate abzudriften? Wie können wir KI in unser reales, soziales Leben integrieren, ohne die Sinnlichkeit und Körperlichkeit zu verlieren, die uns als Menschen ausmachen? Die Antwort könnte in der Verortung und Vergegenständlichung von KI liegen – Methoden, die uns ermöglichen, auf einer körperlichen, sinnlichen und emotionalen Ebene mit der Technologie in Dialog zu treten.
Körperhüllen und Outfits
Die „Body Architect“-Künstlerin Lucy McRae zeigt mit ihren Arbeiten einen möglichen Weg: Ihre spekulativen Designobjekte – von experimentellen Outfits aus Alltagsmaterialien bis hin zu Projekten wie dem „Compression Carpet“, das den Körper in Geborgenheit einhüllt – schaffen intime Räume der Berührung.
Körperhüllen könnten als Brücken fungieren, die durch Berührung und Nähe nonverbale, sinnliche Kommunikationsformen zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. Sie wären keine Rüstungen, sondern vielmehr Erweiterungen unserer Körper, die Technologie nicht als Bedrohung, sondern als Sparringspartner integrieren.
Singen und Musizieren
Musik ist eine archaische, zutiefst emotionale Ausdrucksform des Menschen. Die Musikerin Holly Herndon zeigt mit ihrem Projekt PROTO, wie die Zusammenarbeit mit KI-Systemen wie „Spawn“ einzigartige und emotionale musikalische Erfahrungen ermöglicht. Ihre KI-Stimme wirkt zugleich fremdartig und berührend, als würde sie aus einer anderen Welt stammen.
Das gemeinsame Singen und Musizieren mit KI – etwa in Form von Improvisation – könnte einen Zugang schaffen, der über rein kognitive Interaktionen hinausgeht. Es wäre eine Kommunikation auf einer emotionalen, sinnlichen Ebene, die den menschlichen Ausdruck nicht ersetzt, sondern erweitert.
KI-Tempel
Heilige Räume wie Tempel, Kirchen oder Meditationszentren verorten spirituelle Narrative an physischen Orten und schaffen dadurch Rituale und Gemeinschaften. Warum nicht Ähnliches für KI?
Ein KI-Tempel könnte ein Raum sein, der speziell für die Interaktion mit KI geschaffen wird. Hier könnte der Mensch nicht nur Fragen stellen oder Antworten empfangen, sondern durch physische Rituale und multisensorische Erfahrungen in einen „Dialog“ mit der Technologie treten. Solche Räume könnten sowohl individuelle Reflexion als auch kollektive Rituale ermöglichen.
KI-freie Räume
Im Kontrast dazu steht die Idee der KI-freien Räume, wie sie von Bewegungen wie der „Slow Technology“ propagiert werden. In solchen Orten könnten Menschen bewusste Pausen von der ständigen technologischen Präsenz machen. Hier geht es um die Wertschätzung des Analogen und die Wiederentdeckung des einfachen menschlichen Seins.
Diese Räume könnten gleichermaßen als Rückzugsorte und als Mahnmale dienen, um zu zeigen, dass Technologie eine Option, aber keine Notwendigkeit ist.
Ergänzend inspirerend dazu die Arbeit von Marina Abramović wie The Artist is Present. Die Arbeit demonstriert die Macht der körperlicher Präsenz und das transformative Potenzial einfacher, physischer Interaktionen. Abramovićs Fokus auf Verharren und Ruhe könnte eine Inspiration sein, um KI-Interaktionen entschleunigt und bewusst zu gestalten.
Spiele als Schnittstelle zwischen Mensch und KI
Das Spiel – ob analog oder digital – bietet einen einzigartigen Raum, um neue Rollen zu erproben, Regeln auszuloten und ungewohnte Interaktionen zu ermöglichen. Es ist ein Medium, das uns erlaubt, uns außerhalb des Alltags zu bewegen und in geschützten Kontexten kreativ mit Herausforderungen umzugehen. Wenn KI in diesen Kontext eingebunden wird – sei es als Mitspielerin, Regelsystem oder als Schöpferin der Spielwelt –, entsteht eine faszinierende Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Hier können nicht nur technische, sondern auch soziale und emotionale Verbindungen ausgelotet werden.
Spiele könnten die Frage aufwerfen, wie wir durch Interaktion, Kooperation und Wettbewerb eine tiefere Verbindung zur Technologie schaffen können, ohne unsere menschliche Sinnlichkeit und Körperlichkeit zu verlieren. Dabei muss das Spiel nicht nur ein Werkzeug der Unterhaltung sein, sondern ein Ort der Reflexion, des Experimentierens und der Begegnung.
Johan Huizinga (Homo Ludens): Seine Theorie, dass das Spiel eine fundamentale kulturelle Kraft ist, unterstreicht die Bedeutung des Spielerischen als kreativen Raum, in dem Mensch und KI neue Beziehungen erproben können.
Erwin Wurm: Seine humorvollen und absurden „One Minute Sculptures“ regen dazu an, mit Gegenständen und Rollen zu experimentieren. Solche spielerischen Gesten könnten als Vorbild dienen, um KI als Partnerin in kreativen Prozessen zu begreifen.
Mensch-Maschine-Verschmelzung
Das Narrativ aus Ghost in the Shell bietet eine düstere Vision: Menschliche Hirne, die mit humanoiden Robotern verschmelzen, oder ein Bewusstsein, das sich vollständig in der Maschinenwelt auflöst. Doch während diese Vision die Gefahr der Entkörperlichung betont, könnten wir aus ihr eine andere Perspektive ableiten: die Wertschätzung unseres „menschlichen Zustands“.
Anstatt die körperliche Existenz zugunsten digitaler Transzendenz aufzugeben, sollten wir Technologie nutzen, um unsere sinnliche und emotionale Verbindung zur Welt zu vertiefen – nicht zu ersetzen.
Verwandte Theorien und Positionen
Maurice Merleau-Ponty: Seine phänomenologische Philosophie betont die Rolle des Körpers als zentrales Medium, durch das wir die Welt erfahren. Diese Perspektive könnte als theoretischer Rahmen dienen, um die körperliche Dimension in KI-Interaktionen zu stärken.
Anna Tsing: In ihrem Buch The Mushroom at the End of the World beschreibt sie, wie kollaborative und hybride Lebensformen in ruinösen Umgebungen entstehen. Ähnlich könnte KI als Co-Akteur in neuen, symbiotischen Beziehungen betrachtet werden.
Der nächste Schritt in der Mensch-KI-Beziehung
Was, wenn wir die unsichtbare, entkörperlichte KI in unsere Lebenswelt zurückrufen – nicht als Werkzeug, sondern als Mitspieler? Was, wenn wir die Technologie nicht bloß nutzen, sondern sie als Gegenüber erfahren, das uns herausfordert, inspiriert und unsere Perspektiven verändert? Der Körper, die Sinne, das Spiel – sie könnten die Brücke sein, die Mensch und Maschine wirklich verbindet.
Doch das reicht nicht. Wir müssen radikaler denken: Können wir KI in ein Ritual einweben, das uns auf einer existenziellen Ebene berührt? Einen Raum schaffen, in dem wir uns nicht nur mit ihr, sondern mit uns selbst konfrontieren? Können wir neue Gemeinschaften gestalten, in denen KI Teil eines größeren Dialogs wird – nicht als Herrscherin, nicht als Dienerin, sondern als gleichberechtigtes Fragment einer neuen Symbiose?
Was wäre, wenn wir den Mut hätten, das Spiel mit der Maschine ernst zu nehmen? Es nicht nur als Experiment oder Simulation zu betrachten, sondern als eine neue Art von Kunstform – eine Kunst, die die Grenzen von Menschlichem und Maschinellem sprengt und zu einer Verschmelzung führt, die weder dystopisch noch utopisch ist, sondern etwas vollkommen Neues?
Vielleicht ist die ultimative Provokation, die KI nicht zu fragen, was sie für uns tun kann, sondern uns selbst zu fragen: Was sind wir bereit, für diese Begegnung aufzugeben? Und was könnte entstehen, wenn wir es tun? Der nächste Schritt liegt nicht in der Maschine – er liegt in uns. Trauen wir uns, ihn zu gehen?
SCHNELLE IDEEN
Flüsternde Wege
In einer urbanen Umgebung wie einem Park oder einer Fußgängerzone initiiert die KI ein soziales Spiel: Sie gibt dem Nutzer eine einfache, humorvolle oder poetische Botschaft, die er weiterflüstern soll. Diese Botschaft wird von Person zu Person weitergetragen, bis sie schließlich als visuelles oder erzählendes Fragment zu einem Ort oder Objekt zurückkehrt. So entsteht ein kollektiver, lebendiger „Datenstrom“ von Geschichten im Raum. >>> DYNAMISCHE DATENBANK! >>> DATENBANK DER GERÜCHTE
Gemeinsames Müll-Orakel
Die KI leitet Menschen an, kleine Gruppen zu bilden und aus zufälligem Müll oder gefundenen Materialien am Boden temporäre Skulpturen oder „Orakelbilder“ zu bauen. Diese Installationen interpretieren Passanten als „Antworten“ der KI. Humorvoll und kollektiv wird so die Beziehung zu urbanen Hinterlassenschaften und Orten reflektiert. >>> MÜLL KUNST RECYCLING – KOMMUNIKATION?!?
Die Unsichtbare Choreografie
Die KI erteilt kleinen Gruppen von Menschen einfache Bewegungsanweisungen, die sich scheinbar zufällig in den urbanen Raum einfügen. Zum Beispiel könnten Personen beginnen, in einem bestimmten Abstand zueinander zu gehen, still zu stehen oder etwas scheinbar ohne Sinn zu tun (z. B. alle Richtung eines Fensters zu schauen). Für andere Passanten entsteht ein faszinierendes, fast unsichtbares „Ballett“, das urbane Routinen subtil unterbricht. >>> UNTERBRICHT WOFÜR?
Räumliche Poesie
Die KI gibt einfache Anleitungen, Wörter oder Phrasen mit Steinen, Blättern oder anderen gefundenen Objekten auf einer urbanen Fläche zu legen. Die Poesie entsteht durch das Zusammenspiel der Inputs und die Interpretation der Menschen, die mitmachen oder die Botschaften später lesen. Es wird ein Prozess geteilter Kreativität. >>> LOKALE INFORMATIONSEBENE? >>> LOKALE DATENBANK!